Freitag, 18. Oktober 2013

Händchen-Halten


Es nieselt, die Luft riecht bereits nach Herbst. Der erste Maroni-Mann hat schon sein Büdchen aufgemacht, also nichts wie los! Wir schlendern übers Kopfsteinpflaster, dem verführerischen Duft entgegen, und da fällt es mir plötzlich auf.

 „Du, wenn wir Händchen halten, dann ist immer deine Hand oben und meine unten! Warum eigentlich?“ frage ich den Mann an meiner Seite. „Naja, ob meine Hand jetzt „oben“ ist, darüber kann man diskutieren. Ich würde sagen, sie ist „vorne“. Und warum, keine Ahnung. Wir können´s ja auch andersrum machen.“

Wir wechseln die Hände und meine Hand ist jetzt oben. Fühlt sich irgendwie komisch an.

„Nee“, sage ich, „das mag ich nicht, das fühlt sich ganz seltsam an. Irgendwie falsch.“ „Hast Recht.“, stimmt mir der Mann zu. Ob es anders ist, wenn wir die Seiten wechseln und die anderen beiden Hände nehmen? Nee, auch nicht. Wir wechseln die Position wieder. So ist es besser.

Aber woran liegt das eigentlich? Wir sind beide ratlos, aber erstmal müssen jetzt die heißen Maronen verputzt werden – mit vollem Bauch denkt es sich schließlich besser.


Seltsam, wie die alltäglichsten Dinge manchmal neu ins Blickfeld rücken. Was hat es damit auf sich? Denn sicher sind wir nicht die einzigen Händchen-Halter, denen es so geht.
Vielleicht ist es so ähnlich wie beim Anschneiden einer Hochzeitstorte? Man sagt ja, der, der die Hand da oben hat, ist der Dominante in der Ehe. Ich frage den Mann, was er dazu sagt. Er findet, das klingt ganz logisch, aber ich sträube mich dagegen ­– schließlich sind wir ebenbürtige Partner und bei uns wird keiner vom anderen „dominiert“.
Oder aber es hat etwas mit der männlichen Beschützerrolle zu tun ­– der Mann legt seine Hand um die der Frau, um sie zu führen und zu behüten. Das finde ich schon ein bisschen romantischer.
Aber ob das wirklich die Lösung des Rätsels ist?
Zu Hause angekommen fällt mein Blick auf´s Schuhregal im Flur. Mir kommt eine Idee.
„Warte mal“, sage ich, kicke die Winterstiefel von den Füßen und schlüpfe dafür in meine Absatzschuhe, die schon ein bisschen Staub angesetzt haben. Wenn ich mich jetzt neben den Mann stelle, sind wir schon fast gleich groß. Ich steige auf die unterste Treppenstufe, und nun überrage ich Ihn um ein paar Zentimeter.
Jetzt der Test: Ich greife seine Hand, und zwar anders herum als sonst – und schon finde ich meine Vermutung bestätigt.

Das ist es also: Anatomie. Für den Größeren ist es angenehmer, die Hand „oben“ zu halten, für den Kleineren wiederum, wenn seine Hand „unten“ ist.

Rätsel gelöst.

Donnerstag, 17. Oktober 2013

Mittwoch, 9. Oktober 2013

Neustart!

Aus einer Laune heraus ist nun ein Blog entstanden - mal sehen, was daraus wird :)